150 Jahre SPD

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SPD Ennigerloh feiert den 150. Geburtstag der Partei

Am Montag Abend hatte der SPD Ortsverein Ennigerloh zum 150. Geburtstag der Partei in die „Alte Brennerei Schwake“ geladen und viele Bürgerinnen und Bürger folgten dieser Einladung. Der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Trampe-Brinkmann zeigte sich erfreut darüber, dass neben Vertretern aus allen im Rat vertretenen Parteien auch Bürgermeister Berthold Lülf sowie die stellvertretenden Bürgermeister Ingrid Halene und Helmut Barton dem Festakt beiwohnten.
Bevor Thomas Trampe-Brinkmann in seiner Ansprache auf die Geschichte der Sozialdemokratie in Ennigerloh einging dankte er dem Verein Alte Brennerei Schwake für die Unterstützung und Bereitstellung der Räumlichkeiten und des Kinos.
Trampe-Brinkmann schlug danach einen großen historischen Bogen von den ersten Erwähnungen der SPD in Ennigerloh im Jahre 1900 bis zum heutigen Tage.
Das erstmalige auftreten der SPD in Ennigerloh war leider gleichzeitig ein trauriges Ereignis. Wie nachzulesen ist war der Sozialdemokrat Förster, nachdem er tagsüber Flugblätter verteilt hatte, abends gegen 23 Uhr am Wettpohl in einem Regentümpel tot aufgefunden worden.
Während der Kaiserzeit stand die SPD auch in Ennigerloh unter ständiger Beobachtung der örtlichen Obrigkeit. Hinweise auf eine feste Ortsvereinsstruktur können für diese Zeit nicht nachgewiesen werden.
Erst in der Weimarer Republik war die SPD in Ennigerloh klar strukturiert. Schon während des Kapp Putsches im März 1920 wurde der landesweite Generalstreik gegen die Bedrohung der jungen ersten Demokratie auf deutschen Boden unterstützt .Während der 15 Jahre Weimarer Republik lag die SPD bei den Wahlen zum Reichstag immer an zweiter Stelle hinter dem Zentrum. Bei den Wahlen zur Gemeindevertretung trat die SPD mit wechselndem Erfolg an. Auch bei den letzten freien Wahlen im März 1933 war die Partei mit Alwin Schwake im Gemeinderat vertreten. Damals traten von den ehemaligen Parteien und Bündnissen nur noch das Zentrum, die KPD und die SPD an. Die Nationalsozialisten, die bis dahin in Ennigerloh nicht offen in Erscheinung traten, stellten sich hier erstmalig zur Wahl, konnten aber gerade einmal 3 von 15 Ratssitzen erlangen. Alwin Schwake konnte dann in Folge noch bis September 1933 an den Sitzungen des Rates teilnehmen, bevor er von den Nazis aus dem Gremium vertrieben wurde. Er, sowie Wilhelm Fedler und Franz Ziwitzki, die führenden Ennigerloher Sozialdemokraten damals, wurden dann im Frühjahr 1935 inhaftiert. Zum Glück überlebten alle Drei den braunen Terror.
Auch in der Nachkriegszeit beteiligte sich die SPD wiederum sofort an den Wahlen und stellte mit Heinrich Ohlmeier, ab dem 15.09.1946 den ersten frei gewählten Bürgermeister in der Stadt Ennigerloh. Er folgten Rudolf Hischmann und Heinrich Potthoff vom Zentrum im Amt des Bürgermeisters, die allerdings noch von den Amerikanern eingesetzt wurden.
1959 wurde dann Wilhelm Maibaum zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Er stand auch der SPD in Ennigerloh vor und konnte im Mai 1963 als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag nachrücken. Maibaum war dann bis 1972 Abgeordneter und erlebte aktiv die Zeiten der großen Koalition und der Kanzlerschaft von Willy Brand.
Seitdem war und ist die SPD in Ennigerloh wohl auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dies dokumentiert auch die Reihe der Bürgermeister von Ludwig Becker, Hans-Ulrich Brinkmann bis hin zum derzeitigen Bürgermeister Berthold Lülf .
Im Anschluss an seine Rede konnte Thomas Trampe-Brinkmann dann die Gäste zum Jubiläumsfilm in den Kinosaal der Alten Brennerei bitten. Dabei stand natürlich die Entwicklung der SPD von den Anfängen bis Heute im Mittelpunkt, gleichzeitig wurden aber auch 150 Jahre deutscher Geschichte vermittelt.

 
 
 

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